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Auch Entwickler von Videospielen müssen sich nicht alles gefallen lassen. Wie man sich wehren kann zeigen jetzt die Macher von Battalion 1944.

Manche Videospieler sind sehr ungeduldige Menschen. Andere neigen zu Wutausbrüchen. Manchmal kommt beides zusammen und entfacht eine gefährliche Mischung. Dann beginnen Spieler damit, Entwicklern böse zu drohen. So zum Beispiel Hello Games, die mit Morddrohungen gegen sich und ihre Familien leben mussten, als No Man’s Sky verschoben wurde. Und noch einmal, als das Spiel dann die Erwartungen nicht erfüllte. Manchmal sind die Gründe für Wutausbrüche jedoch noch banaler, der Umgang damit aber um so brillanter. So geschehen bei Bulkhead, den Machern des Weltkriegsshooters Battalion 1944.

Verspäteter Skin lässt Battalion 1944-Profi ausrasten

Stein des Anstoßes war im April dieses Jahres der Battalion 1944-Spieler und eSportler SUSPC7, der an einem von Bulkhead organisierten Turnier teilnahm und mit seinem Team gewann. Als Siegprämie versprachen die Entwickler Geld und einen speziellen Waffenskin für das Spiel. Das Geld war auch gar kein Problem, nur mit dem Skin haben sich die Entwickler etwas verspätet. Daraufhin machte SUSPC7 im Discord des Spiels seinem Ärger Luft und schoss buchstäblich übers Ziel hinaus. Er nahm Bezug auf den Angriff auf das YouTube-Hauptquartier und drohte Bulkhead, „ihr Studio abzuschießen“. Nach eigenen Aussagen fragte der Battalion 1944-Profi vorab noch höflich, erhielt von den Entwicklern aber keine Antwort.

„Es war offensichtlich nur ein Scherz, ich wollte lustig sein und ich hätte nicht die YouTube-Schießerei als Beispiel nutzen sollen“, so SUSPC7 reumütig. „Ich habe im Grunde nur gesagt, sie würden wohl meine Frage beantworten, wenn ich das täte. Es war nur ein Scherz, der aus dem Ruder lief.“ Tatsächlich landete der Kommentar auf Twitter und so auch zu Bulkhead. Die riefen allerdings nicht die Polizei, sondern klärten die Angelegenheit ebenfalls mit einem „Witz“.

Battalion 1944-Studio antwortet mit Penis

Demnach meldete sich Joe Brammer, seines Zeichens Chef bei Bulkhead bei dem Spieler und gab gepfefferte Worte zurück. „Vor kurzer Zeit, ich denke, du erinnerst dich, hat du uns gedroht, dass du das Studio abschießt, wenn du deine Skins nicht bekommst“, so Brammer. „Es war sehr enttäuschend zu sehen, dass einer unserer besten Spieler, einer der Gewinner des ersten Turniers, mit so einer Attitüde auf das Studio zugeht. Wir sind kein gesichtsloses Valve-mäßiges Studio, die sich erlauben können, in Situationen wie diesen ruhig zu bleiben. Wir haben uns entschieden unsere persönlichen Leben offenzulegen und den Spielern zu zeigen, dass wir Menschen sind, die sich um First Person Shooter sorgen.“

Auch auf die Aussage, es sei nur ein Witz gewesen, geht der Battalion 1944-Entwickler ein: „Du sagst, dass es nur ein Scherz war, doch ich kann nichts witziges an der Drohung erkennen. Also habe ich mir gedacht, ich bringe dir eine Lektion über Comedy bei.“ Jetzt hat SUSPC7 den gewünschten Skin, und jedes Mal, wenn er Battalion 1944 spielt, einen Penis auf seiner Waffe, der ihn, wenn er nachlädt, daran erinnert, dass er „ein Penis“ (a dick) war.

Quelle: The Verge

Meine Meinung: Ich bin hellauf begeistert über die Aktion der Entwickler und hoffe, andere werden dem Beispiel folgen und toxischen Spielern so die Lust nehmen. Eine saucoole Aktion. Was sagt ihr zum Penis auf der Waffe?

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