Wer in Spielen wie Star Wars Battlefront, Overwatch oder auch FIFA zu sogenannten Lootboxen greift, ist nicht besonders intelligent. Das zumindest gab jüngst ein bekannter Analyst zu verstehen.
Wer dieser Tage Videospiele entwickelt, der wird mitunter nicht gerade mit den im Vergleich zu den immer mehr steigenden Produktionskosten mickrigen 70 Euro pro Verkauf leben wollen. Darum lassen sich viele Entwickler Möglichkeiten einfallen, auch nach dem Verkauf weiter am Spiel zu verdienen. Klassiker sind dabei zum Beispiel DLCs, Spielwährungen oder Design-Objekte. All haben Sie etwas gemeinsam: Der Spieler weiß genau, was er für sein Geld bekommt und kann eine definitive Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen. Mittlerweile setzen Entwickler aber auch vermehrt auf sogenannte Lootboxen. Diese werden für echtes Geld gekauft und geben dem Spieler zufällige Objekte. Im Zweifel nur Dinge, die er nicht will, nicht braucht oder bereits erhalten hat, was viele Spieler nicht abschreckt. Grund genug für viele Politiker, Lootboxen als Glücksspiel zu bezeichnen und entsprechend zu verbieten. Doch warum sind die Boxen überhaupt so erfolgreich? Ein bekannter Analyst hat darauf eine einfache Antwort.
Namentlich handelt es sich dabei um den berühmt berüchtigten Wedbush Securities-Analysten Michael Pachter, der in regelmäßigen Abständen radikale Ansichten zu kontroversen Themen vertritt. Auch zum Thema Lootbox konnte sich der 62-Jährige nicht zurückhalten. So gab er zu verstehen, dass die Käufer einfach dumm genug sind, ihr Geld in diese Art der Mikrotransaktionen zu stecken. Dies sei der einzige Grund, dass es Lootboxen überhaupt gebe. Die Entwickler hätten nun aufgrund der Regeln und Verbote rund um diese Form des Glücksspiels drei Optionen mit der Situation umzugehen. „Sie könnten die Forderungen erfüllen“, so Pachter, „was ich nicht als wahrscheinlich ansehe, oder sie kämpfen dagegen an. Das halte ich für ein sehr wahrscheinliches Ergebnis. Oder aber sie ziehen sich aus den betreffenden Ländern zurück und lassen die Verbraucher Meckern und jammern. Das ist meiner Meinung nach das Ergebnis, welches am wahrscheinlichsten ist.“
Auch liefert der Analyst eine Möglichkeit, wie Lootboxen gestaltet werden könnten. Vorbild sei das Reich der Mitte. In China werden ganz einfach die Chancen auf den Erhalt eines bestimmten Gegenstands aus einer Lootbox offengelegt. So haben manche Items vielleicht eine Wahrscheinlichkeit von 1:250 oder sie lassen sich separat für 250 Dollar kaufen. Spieler würden so zweimal nachdenken, ob sie 600 Dollar für 250 Lootboxen ausgeben, oder gleich den Gegenstand für 250 Dollar laufen.
In Deutschland sind Lootboxen aktuell noch Gegenstand der Diskussion. Es werde unter anderem Geprüft, das Mindestalter für entsprechende Spiele auf 18 Jahre anzuheben. Auch ein Verbot wird diskutiert, gilt aber nicht als wahrscheinlich. Die USK ruft Eltern auf, eigenverantwortlich Informationen zum Thema einzuholen und die Kinder aufzuklären.
Quelle: WCCFTech
Meine Meinung: Ich bin kein Fan von Lootboxen und bevorzuge Systeme wie bei Gwent. Dort können Karten über „Lootboxen“ (Kegs oder Fässer) für echtes Geld oder eine Ingame-Währung gekauft werden. Will ich eine bestimmte Karte, crafte ich diese einfach mit einer anderen Ingame-Währung. Glaubt ihr, dass Lootboxen nur auf dumme Spieler abzielen?