Epic Games strebt an, seine Exklusivtitel im PC-Store weiter auszubauen und hat Entwicklern einen Vorschlag gemacht: Sie sollen für sechs Monate 100 % der Nettoeinnahmen erhalten.
Auch wenn der Epic Games Store wöchentlich wechselnde Gratis-Spiele anbietet, genießt die Plattform nicht die größte Relevanz auf dem Markt. Die Plattform, die vor allem von Fortnite-Spielern genutzt wird, muss sich immer wieder gegen andere Portale wie Steam, Xbox Games, Ubisoft Connect oder EA Play behaupten. Nun hat sich das dahinter stehende Entwicklerstudio entschlossen, den Markt noch aggressiver anzugehen. Dies soll vor allem durch lukrative Angebote im Gegenzug für zeitliche Exklusivität geschehen.
Am Mittwoch verkündete Epic Games ein neues Programm mit dem Ziel, die Exklusivtitel im hauseigenen PC-Store weiter auszubauen. Dazu sollen Entwickler von qualifizierten Spielen und Apps für sechs Monate volle 100 % der Nettoeinnahmen ihrer Spiele erhalten. Erst nach Ablauf dieser Phase sollen Entwickler und Publisher immer noch 88 % der Projekteinnahmen behalten, während Epic selbst eine Beteiligung von 12 % erhält.
Das steckt in Epic Games First Run-Projekt
Mit Epic Games First Run möchte das Unternehmen, welches angibt, monatlich 68 Millionen aktive Nutzer auf seiner Plattform zu haben, nicht nur die eigene Reichweite steigern. So soll es den Teilnehmern ermöglichen, selbst zusätzliche Sichtbarkeit auf der Plattform zu erhalten. Spiele und Apps, die Teil des Programms sind, sollen demnach exklusive Abzeichen und prominente Platzierungen auf der Startseite erhalten. Zudem verspricht Epic Games, sie auch in verschiedenen Sammlungen und Aktionen hervorzuheben.
Das Programm wird für Entwickler und Publisher geöffnet sein, die ab dem 16. Oktober 2023 qualifizierte Produkte veröffentlichen. Ein Produkt gilt als qualifiziert, wenn es bisher nicht in einem anderen Drittanbieter-PC-Store oder Abonnementdienst erschienen ist. Bereits exklusive Titel sind von der Teilnahme natürlich ausgeschlossen.
Die Exklusivität gilt dabei nicht für die Macher der Games selbst. Spiele und Apps, die im Programm enthalten sind, dürfen weiterhin direkt über eigene Plattformen und Websites verkauft werden. Auch soll es möglich sein, die Software über Stores wie Green Man Gaming und Humble Store zu listen. Dies geschieht über das keyless redemption-Programm des Epic Games Store.
Bereits in der Vergangenheit hatte Epic Games Entwicklern und Publishern großzügigere Anteile an den Verkaufseinnahmen geboten, wodurch beispielsweise Valve 30 % der Einnahmen auf Steam einbehält. Die neuen Versprechen könnten Entwickler und Publisher dazu ermutigen, vermehrt auf die Exklusivitätskarte im Epic Games Store zu setzen.
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