Geht es nach Ex PlayStation-Chef Shawn Layden, schaden Unternehmen wie Amazon, Google und Apple der Spieleindustrie. Was er damit meint? Wir sagen es euch!
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Gaming-Branche nicht nur eine von, sondern DIE umsatzstärkste Industrie des gesamten Unterhaltungssektors ist. Längst wird der Markt nicht mehr nur von den Konsolenriesen Microsoft, Sony und Nintendo, sowie den „Big 6“ EA, Activision Blizzard, Ubisoft, Square Enix, Bandai Namco und Take-Two kontrolliert. Dies wird vor allem durch Microsofts Übernahme von Bethesda und Activision Blizzard deutlich. Auch eigentlich branchenfremden Unternehmen ist das lukrative Geschäft nicht entgangen. Amazon, Google und Apple sind aber offenbar keine willkommenen neuen Vertreter.
Das zumindest hat sich jüngst der ehemalige Sony Interactive Entertainment-CEO Shawn Layden entlocken lassen. In einem Interview mit den Kollegen von GamesIndustry.biz sprach er über Googles gescheiterte Stadia, Amazon Games und andere Unternehmen, die mehr und mehr versuchen, Fuß in der Gamingwelt zu schaffen. So geht der Experte für die Industrie allerdings selbst nach dem großen Scheitern der Google Stadia nicht davon aus, dass dies andere wie Netflix oder Apple davon abhalten wird, sich ihren Marktanteil zu sichern. Da es um ein Milliardengeschäft mit steilem Wachstum geht, ist sogar das Gegenteil der Fall und insbesondere Amazon, Google und Apple werden in Zukunft weiter vorstoßen.
„Momentan sagen all die großen Firmen ‚oh, Videospiele? Da verdient man Milliarden im Jahr? Ich möchte ein Stück von diesem Kuchen’“, so Layden. „Und deswegen wollen Netflix, Amazon, Google und Apple mitmachen und versuchen, die Branche zu revolutionieren.“ Insbesondere der Streaming-Dienst Netflix und der Technik-Gigant Apple seien ihm dabei ein Dorn im Auge, schließlich hatten sie bereits die Gelegenheit, traditionelle Geschäfte wie Film und Musik unwiderruflich zum Negativen für ihre Konkurrenten zu verändern.
Layden gab weiter an, dass er „hoffe, dass das Gaming die erste Branche sein wird, in der wir uns selbst verändern. Wo es weder Google noch Amazon braucht, um alles auf den Kopf zu stellen. Wir sollten die Intelligenz besitzen, diese Veränderungen zu erkennen und uns auf diese Eventualität vorzubereiten.“
Seht hier einen Trailer zu Netflix Games
Mindestens ebenso schädlich seien für die Videospielbranche aber die anhaltenden Studioübernahmen von Publishern und Konsolenherstellern. Verantwortlich seien dafür vor allem die steigenden Entwicklungskosten für AAA-Games, wodurch die Gewinnmargen gesunken sind.
Wie die nächsten Schritte von Netflix, Amazon, Google und Apple in der Industrie aussehen werden, bleibt abzuwarten. Mit Twitch und YouTube kontrollieren Amazon und Google bereits nahezu komplett das Game-Streaming. Apple und Google wiederum sind quasi die einzigen Vertreter für Mobile-Games. Bekannt ist, dass Amazon mittlerweile an eigenen Spielen arbeiten lässt, während Netflix erst 2021 verkündete, seinen Abonnenten künftig auch Videospiele anzubieten.
Was sagt ihr zu der Entwicklung des Marktes? Sind Laydens Bedenken berechtigt oder belebt die Konkurrenz mit neuen Ideen das Geschäft?
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