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Unity sorgt für mit einer Änderung für Aufregung in der Entwicklergemeinde. Erfahrt, warum Studios die Spieler regelrecht anflehen, ihre Spiele nicht zu installieren.

Wenn es um die bekanntesten Game-Engines der Welt geht, dann ist wahrscheinlich die Unreal Engine von Epic Games auf dem ersten Platz. Vor einigen Jahren machte Epic auf sich aufmerksam, indem sie nicht nur die Gewinnbeteiligung für Entwickler erhöhten, sondern die Unreal Engine 5 kostenlos für Indie-Entwickler angeboten haben, bis zu einem Umsatz von einer Million US-Dollar. Auf dem zweiten Platz der bekanntesten und meistgenutzten Engines liegt Unity, die für Spiele wie Outer Wilds, Cuphead oder Subnautica verwendet wurde. Auch Unity macht jetzt auf sich aufmerksam, denn sie haben ebenfalls eine Änderung an der Gewinnbeteiligung angekündigt. Allerdings nicht zum Wohle der Entwickler.

Unity verlangt in Zukunft Gebühr pro Installation

Am Dienstag, dem 12. September, wurde nämlich bekannt gegeben, dass Unity ab dem 1. Januar 2024 eine monatliche Gebühr pro Installation von Spielen erheben wird. Diese wird demnach, je nach Modell und Installationen, zwischen 0,005 und 20 Cent pro Installation liegen. Erreicht ein Spiel auf Basis der Unity-Engine also 1 Million Spieler in einem Monat, werden für diesen Monat demnach zwischen 10.000 und 200.000 US-Dollar fällig. Diese Änderung hat viele Indie-Studios verständlicherweise verärgert und frustriert. Das bekannteste Unity-Game ist Cuphead, was sich mehr als 6 Millionen Mal verkauft hat.

Die sogenannte „Unity Runtime Fee“ betrifft Spiele, die bestimmte Schwellenwerte überschritten haben. Für Spiele, die mit Unity Personal oder Unity Plus entwickelt wurden, müssen in den letzten 12 Monaten mindestens 200.000 US-Dollar eingenommen und mindestens 200.000 Installationen erreicht haben. Spiele von Unity Pro und Unity Expertise Nutzern müssen in den letzten 12 Monaten mindestens 1 Million US-Dollar eingenommen und über eine Million Installationen erreicht haben.

Die Gebühr wird dann anhand der zusätzlichen Installationen pro Monat berechnet. Dabei variieren die Kosten je nach Unity-Plan und dem Land, in dem das Spiel installiert wird. Laut Unitys FAQ-Bereich gelten Standardgebühren für App-Installationen in bestimmten Ländern, darunter auch Deutschland.

Es geht sogar so weit, dass Unity-Entwickler dazu aufgerufen haben, ihre Spiele nicht zu installieren. Das zum Beispiel schreibt Henry Hoffman, Gründer und Entwickler von New fangled Games. Das Studio bzw. der Entwickler steckt hinter den Spielen Paper Trail und Hue.

Gebühren für jede Neuinstallation?

Eurogamer berichtet, dass die Gebühren nur für neue Installationen nach dem 1. Januar 2024 gelten. Axios bestätigte jedoch, dass die Gebühr jedes Mal erhoben wird, wenn ein Spiel installiert wird und auch dann, wenn es zuvor gelöscht und dann erneut installiert wurde. Ein Troll mit sehr viel Zeit könnte einen Indie-Entwickler also sehr schnell in den Ruin treiben, ohne auch nur einen Cent mehr als den Spielwert auszugeben. Hinzu kommt, dass viele Spiele kostenlos über Abo-Programme wie Xbox Game Pass, Ubisoft Connect und EA Play Pro bereitgestellt werden, die Margen also geringer sind.

So sieht das geplante Preismodell für Unity-Spiele aus

Viele Indie-Entwickler und Brancheninsider haben ihre Wut auf Twitter zum Ausdruck gebracht. Studios wie Aggro Crab und Entwickler wie SomeHumbleOnion äußerten Bedenken über die Zukunft ihrer Projekte in Unity. Geoff Keighley, der Gastgeber von The Game Awards, bezeichnete die Ankündigung schlicht als „Witz“.

Es muss aber auch gesagt werden, dass Unity mittlerweile zurückgerudert ist. So werden wohl doch nur erstmalige Installationen berechnet und Demos werden in der Regel keine Gebühren verursachen. Zudem soll es für Game Pass-Spiele wohl eine spezielle Regelung geben.

Was haltet ihr von Unitys neuer Gebührenstruktur? Wird sie die Indie-Szene nachhaltig beeinflussen? Schreibt es uns in die Kommentare!

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